Was tun Sie dafür, dass Altenpflege einen höheren Stellenwert bekommt?
Denise Holler leitet das Seniorenheim Haus Benedikt in Pentling. In ihrem Berufsleben ist sie täglich mit vielen Hürden konfrontiert, die sie vor allem auf zwei Gründe zurückführt:
- das Fehlen von gesellschaftlicher Anerkennung und Wertschätzung und
- den geringen politischen Stellenwert der Altenpflege in Deutschland.
„Im Raum Regensburg gibt es eine Vielzahl von Seniorenheimen und dennoch bekommen wir täglich Anfragen für Kurzzeitpflege und stationäre Aufnahmen. Ein Großteil dieser Häuser kann nämlich nicht vollbelegen, da ihnen schlichtweg das Fachpersonal fehlt“, berichtet Holler. „Das hat natürlich auch mit dem demografischen Wandel zu tun. Den hat man politisch scheinbar gänzlich verschlafen. Die Folgen werden nun langsam spürbar - dass System kollabiert.“ Die permanente Überlastung bringt sogar langjährige Mitarbeiter dazu, sich nach einer anderen Tätigkeit umzusehen. Insbesondere der große Unterschied zur Arbeit in Krankenhäusern mache den Seniorenheimen zunehmend zu schaffen: Denn dort wird häufig mehr Lohn gezahlt, während gleichzeitig die gesellschaftliche Anerkennung höher ist. Um dem Problem entgegenzuwirken versucht Holler, ihren Mitarbeitern durch ein positives Betriebsklima Wertschätzung entgegenzubringen: Regelmäßige Mitarbeiteressen, auf die Wünsche der Mitarbeiter zugeschnittene Schichtpläne und individuelle Wertschätzung helfen – aber sie können den offensichtlichen politischen Missstand nicht ausreichend ausgleichen.