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Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung müssen verbessert werden - Was tut die Politik dafür?

Frühkindliche Bildung darf nicht an der Finanzierug scheitern

Gleiche Chancen für alle Kinder – egal, ob sie aus wohlhabenden oder armen Familien stammen – das ist in Deutschland aktuell nicht gewährleistet. Schon in den Kindertagesstätten wird das deutlich: Kita-Beiträge sind für viele Haushalte eine finanzielle Belastung. Familienministerin Franziska Giffey, SPD, will nun ein Gesetz auf den Weg bringen, um die Qualität der Kindertagesbetreuung mindestens zu halten und gleichzeitig den Zugang für alle Familien zu verbessern. Circa 5,5 Milliarden Euro soll der Bund nach dem „Gute Kita-Gesetz“ in den kommenden vier Jahren zur Verfügung stellen, um das zu erreichen. Zur Steigerung der Betreuungsqualität sieht der Entwurf vor, mehr qualifizierte Fachkräfte zu beschäftigen und somit den Fachkraft-Kind-Schlüssel zu verbessern, außerdem sollen Beiträge gemindert und Öffnungszeiten ausgeweitet werden, um Familien zu entlasten. Insbesondere die Kitagebühren führen aktuell zur Exklusion derer, die sie sich nicht leisten können. Wird der Entwurf der Familienministerin umgesetzt, soll es allen Familien erleichtert werden, ihren Kindern frühkindliche Bildung und qualitativ hochwertige Betreuung zu ermöglichen.

Der Bedarf an Kinderbetreuung in Deutschland wächst

Die überwiegende Mehrheit der Fachwelt ist sich einig, dass jährlich mindestens zehn Milliarden Euro benötigt werden, um mehr Kita-Qualität und Beitragskostenminderung zugleich umsetzen zu können – ein wesentlich höherer Betrag als die im Gesetzesentwurf vorgesehenen Ausgaben. Denn: Um zu gewährleisten, dass Kinder ausreichend betreut und gefördert werden können, ist gutes Personal unabdingbar. Wer qualifizierte Kräfte gewinnen und dauerhaft halten will, darf hier nicht sparen: So ist eine angemessene Bezahlung wichtig, um Fachkräften die Wertschätzung entgegen zu bringen, die sie verdienen. Aktuell ist die Vergütung häufig schlecht, was den Beruf für viele unattraktiv macht. Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in Deutschland wächst jedoch weiter – zum einen werden wieder mehr Kinder geboren, gleichzeitig steigt die Teilhabe von Eltern (insbesondere Müttern) am Arbeitsleben. Auch die Entwicklung hin zu einer Wissensgesellschaft führt zu einer steigenden Bedeutung frühkindlicher Bildung und Betreuung im Sinne eines integrierten Systems der Bildung von Anfang an. Wird finanziell zu knapp kalkuliert, ist zu befürchten, dass die Qualität der Kitas nicht gehalten werden kann und ein Ausbau der Kinderbetreuung erschwert wird. Zudem muss bedacht werden, dass auch die freien Träger ausreichende finanzielle Ressourcen benötigen, um Kitas überhaupt betreiben zu können.

Die Fakten auf einen Blick

  • Der Bedarf an Kita-Plätzen steigt weiter.
  • Für viele Familien bedeuten die Gebühren für die Betreuung ihrer Kinder eine deutliche finanzielle Belastung.
  •  Der Zugang zu guter Kinderbetreuung darf nicht vom Einkommen der Eltern abhängen.
  • Frühkindliche Bildung darf in ihrer Qualität nicht abnehmen.
  • Die Arbeit gut ausgebildeter Fachkräfte muss wertgeschätzt und fair entlohnt werden.

Wir fordern die Politik auf, zu handeln

Das geplante „Gute-Kita-Gesetz“ ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Hier muss aber noch nachgebessert werden: Die geplanten circa 5,5 Milliarden Euro sind für die dauerhafte, qualitative Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in Deutschland zu wenig. Wir fordern die Politik auf, bis zum Ende der Legislaturperiode jährlich zehn Milliarden Euro zusätzlich für frühkindliche Bildung und Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen – auf kommunaler Ebene, Länderebene und Bundesebene zusammengenommen. So kann die Qualität der Betreuung ausgebaut werden, während zugleich eine Senkung der Beiträge möglich wird.

Hier finden Sie die Antworten von Politiker/-innen und Entscheidungsträger/-innen...

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